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Gemeindebücherei Forst
Langestr. 4
76694 Forst

(07251) 780 - 280 / - 281 / - 282
info@gemeindebuecherei-forst.de

Wie Sie uns finden

Bücherei im digitalen Wandel

Bürgermeister und Büchereiteam am Selbstverbucher

Neues Verbuchungssystem schafft mehr Zeit für die BesucherInnen

„Mehr Zeit für die Vermittlung von Lese-, lnformations- und Medienkompetenz durch Umstellung auf RFID“, unter diesem Titel wurde der Förderantrag von der Gemeindebücherei Forst an den Deutschen Bibliotheksverband (dbv) gestellt.

In der derzeitig angespannten Haushaltslage stand die Umstellung auf ein RFID-basiertes Verbuchungssystem bei der Bücherei Forst eigentlich nicht zur Debatte, da diese mit hohen Anschaffungskosten verbunden war. Mit der Förderung durch das Digitalprogramm ,,WissensWandel. Digitalprogramm für Bibliotheken und Archive im Rahmen von NEUSTART KULTUR", der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), konnte der hohe finanzielle Aufwand, der bei der Umstellung auf RFID anfällt, bewältigt werden – es wurde der Gemeinde für dieses Projekt die höchste Fördersumme von 50.000 Euro bewilligt, was gut 90 Prozent der Anschaffungskosten bedeutete.

„Die Einführung dieses neuen Systems erleichtert die Ausleihe für alle“, sagt Edina Bärwald, Leiterin der Bücherei Forst. „Wir haben dann mehr Zeit, die wir in die Leseförderung investieren können und um uns persönlich um die Wünsche unserer Besucher zu kümmern.“

Die Ausschreibung der Förderung sagt : „Mit dem Programm sollen Bibliotheken und Archive dabei unterstützt werden, den Zugang zu ihren umfangreichen Angeboten und Beständen zukünftig auch unabhängig von einer Nutzung vor Ort in deutlich größerem Umfang als bisher zu sichern, neuartige (digitale) Formate der Wissens- und lnformationsvermittlung zu entwickeln und ein nachhaltiqes hybrides Angebotsportfolio mit einer Kombination aus digitalen und analogen Services dauerhaft und flächendeckend zu etablieren.“ (Zitat aus dem Zuwendungsvertrag - Präambel)

Logo WissensWandel und Neustart Kultur

Bürgermeister Bernd Killinger stellte bei einer Vorführung des neuen Selbstverbuchers in der Bücherei fest, dass die Umstellung verbunden mit der Neuanschaffung von PCs und diversen Umbaumaßnahmen ein weiterer Schritt zur Digitalisierung der Gemeinde Forst ist. „Es hat sehr schnell gehen müssen und ich bin dem Gemeinderat sehr dankbar, dass der Beschluss für den Antrag sehr schnell gefasst wurde. So haben wir in einer perfekten Zusammenarbeit von Hauptamt, Rechnungsamt, Bauamt, Bauhof und IT-Abteilung innerhalb von wenigen Wochen alle Voraussetzungen geschaffen, dass das System schnellstmöglich eingeführt werden kann.“

„Annährend 30.000 Medien haben wir während unserer normalen Arbeitszeit mit digital lesbaren Aufklebern bestückt und in das Bibliothekssystem eingearbeitet, damit die Bücher, CDs, DVDs und alle anderen Ausleihmedien von unserem neuen Terminal eingelesen werden können“, sagt Ines Probst. „Es ist jetzt sogar eine Stapelerfassung möglich, die mehrere Teile auf einmal verbuchen kann, sodass die Bearbeitung viel schneller geht und Wartezeiten verkürzt werden.“ Ein weiterer Vorteil in Zeiten von Corona ist, dass der Leser „auf Abstand“ bleiben kann. Er muss nicht mehr direkt vor der Ausleihtheke stehen - eine Unterhaltung und Beratung ist auch „auf Abstand“ möglich, eine Medienverbuchung jedoch nicht.

Durch die Einführung der Selbstverbuchung wird der Kunde in den Ablauf des Ausleihvorgangs mit einbezogen. Er lernt eine neue Technologie kennen, findet bei Bedarf im Bibliothekspersonal immer freundliche und kompetente Unterstützung bei der Bedienung der Technik. Gerade auch für ältere Menschen ist dies hilfreich, um die Hemmschwellen gegenüber der „Automatisierung“ der Gesellschaft (z. Bsp. bei Fahrkarten- und Kassenautomaten) zu überwinden – Stichwort: Hilfe zur Selbsthilfe. Der positiv besetzte Ort „Gemeindebücherei“ bietet dazu eine ideale Lernumgebung und gibt Impulse, sich mit den Chancen und Herausforderungen der digitalen und technisierten Welt auseinanderzusetzen. Kinder werden mit Begeisterung das Selbstverbuchungsterminal bedienen, ist es für sie schon jedes Mal ein Highlight, wenn sie ihre Medien bei Klassenführungen selbst mit dem Scanner verbuchen dürfen.

Die Gemeindebücherei Forst hat sich in den 30 Jahren ihres Bestehens von einem Ausleihbetrieb zu einem Ort der Begegnung und des Lernens entwickelt. Sie ist wichtiger Partner um Orientierung in der medialen Vielfalt und Hilfestellung beim Auffinden von Informationen zu geben. Die derzeitige Entwicklung der Medienwelt macht es erforderlich, die Bibliotheksarbeit noch stärker den Veränderungen und neuen Anforderungen anzupassen. Dies geht jedoch nur, wenn entweder mehr Personal zur Verfügung steht oder Personalkapazität freigesetzt wird. In den ersten Jahren seit Bestehen der Gemeindebücherei war es möglich, neben der Ausleihe andere bibliothekarische Arbeiten zu verrichten. Bei rund 90.000 Ausleihen im Jahr blieb dafür jedoch kaum noch Zeit.

Zum Jahresbeginn 2022 wird als perfekte Ergänzung des Systems noch eine Außenrückgabe eingeführt. Diese hat den Vorteil, dass der Kunde unabhängiger von den Öffnungszeiten agieren kann – die Außenrückgabe steht 24/7 zur Verfügung und ermöglicht eine kontaktlose Rückgabe der Medien. Des Weiteren werden neue Benutzerausweise ausgegeben, die dem Leser die Bedienung des Selbstverbuchers noch leichter machen. Zug um Zug werden die Ausweise im neuen Jahr ausgetauscht. In der Umstellungszeit können sich die Leser auch telefonisch oder per Mail in der Gemeindebücherei melden, um die neue Benutzernummer zu erfragen. Somit ist gewährleistet, dass die Onleihe und der Blick auf das Benutzerkonto im Online-Bibliothekskatalog auch durchgehend möglich ist.

„Es freut mich sehr, dass gerade im 30. Jubiläumsjahr der Bücherei Forst so eine zukunftsorientierte technische Neuerung stattfinden konnte. Ich bin stolz darauf, dass unsere Gemeindebücherei als erste kleinere Bücherei in der ganzen Region dieses Verbuchungssystem einführen konnte“, sagte Bürgermeister Bernd Killinger und bedankte sich ganz herzlich beim Team der Bücherei für die vielen freiwilligen, zusätzlichen Arbeitsstunden, die die Umstellung mit sich brachte.

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